Stempel auf Rückseite von: Brücke über die Görz, 1909, Photoinstitut Bonartes, Wien.
Bei der Arbeit in der Villa von Victor Silberer, aus dem Album „Unser Heim am Semmering“ ,um 1898, Gemeinde Semmering.
Biographie

Ausstellung im Photoinstitut Bonartes "Nur die größten Baustellen – Marianne Strobls Fotokampagnen” 13. 8. bis 21. 11. 2025

Marianne Strobl wurde 1865 in Würbenthal in Österreichisch- Schlesien (heute: Vrbno pod Pradědem/Tschechien) als Marianne Nentwich geboren. Über ihre Jugend und eventuelle Ausbildung zur Fotografin ist nichts bekannt. Sie heiratete wohl 1891 den Vermessungstechniker Josef Strobl und zog zu ihm nach Neuhäusel in der Liptau (heute:  Liptovský Hradek in der Slowakei). Um 1893 übersiedelte die Familie nach Wien. Sie meldete 1894 das Fotografengewerbe an und betrieb zuerst ein Atelier in der Müllnergasse 35 im 9. Wiener Gemeindebezirk. Kurz danach verlegte sie ihre Arbeitsstätte in den Prater in die Halmgasse 3. Sie verstarb 1917 in Wien.

Schon 1894 übernahm Strobl – soweit bekannt – ihren ersten umfangreichen Auftrag, auf der Internationalen Ausstellung für Volksernährung, Rettungswesen und Verkehrsmittel Armeeverpflegung zu fotografieren. Obwohl von ihr auch einige Porträtaufnahmen bekannt sind, hat sie sich auf Industriefotografie spezialisiert. Spätestens ab 1896 arbeitete sie für Baufirmen und Eisenkonstrukteure. Marianne Strobls Wirkungskreis reichte von Schlesien bis Triest, von Westungarn bis Vorarlberg. Dass sie ihre Arbeit allein verrichten konnte, war schon durch Größe und Gewicht der für die Bildformate (bis 24 x 30cm) nötigen Kameras ausgeschlossen: Neben deren Auslöser waren auch noch die Blitzgeräte zu bedienen. Drei ihrer Kooperationspartner sind namentlich bekannt (Theodor Jelinek, Rudolf Bimberg, Martin Gerlach), ihre nach den Gepflogenheiten der Zeit vermutlich meist weiblichen Assistentinnen im Atelier bleiben anonym. Aber auch ihr Mann Josef, selbst Mitglied des Wiener Camera Club, begleitete sie oft, wie nicht nur seine Anwesenheit auf Fotografien, sondern auch Eintragungen in Hüttenbüchern oder Hotelregistern belegen. Er trat jedoch niemals als Autor in Erscheinung.
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